Auf die Schnelle schon mal mein Ersteindruck vom ersten Plot:
Das erste Szenario heißt "Straße in den Untergang" und ist ein Roadabenteuer und dient mehr oder weniger als kurzes Tutorial zum Kennenlernen des Gameplays. Bereits frühzeitig splittet sich das Szenario auf und geht in zwei unterschiedlichen Plots weiter. Das ist abhängig von der Charakterwahl. Somit habt ihr bereits vor dem ersten Spielzug eine spielentscheidende Entscheidung getroffen, wo es weiter geht. Das ist außergewöhnlich, dass sich Spieleentwickler im "Tutorial" (wird aber nicht als solches bezeichnet) so was Krasses trauen.
Nach der Charakterwahl geht es dann in unterschiedliche Himmelsrichtungen mit zwei absolut unterschiedlichen Aufgaben. Durch das Abenteuerheft ist hier am Anfang schon mehr lineare Story drin als im gesamten Eldritch Horror (eins meiner Lieblingsspiele).
Waste Knights ist aber vergleichbar strukturiert. Es hat aber mehrere Züge gebraucht, bis ich das System durchschaut habe. Zwar meint Genu von Genus Solo, dass es auch was für Gelegenheitsspieler sei (im Vergleich zu anderen Kloppern auf jeden Fall), aber es hilft, wenn man die Systematik mit Proben, Kämpfen und Ausrüstung schon woanders her kennt.
Aber auch ich alter Hase hab einen deftigen Fehler drin gehabt und mich über die Einfachheit am Anfang gewundert. Muss ich da nicht mal eine Karte ziehen? Warum kann ich durch die verödeten Landschaften ohne Blessuren wandern? Muss ich nur die Dinger einsammeln, bißchen Texte lesen, mich zwischen Varianten entscheiden und das wars?
Kleine Kritik:
Die Anleitung ist relativ kurz und leicht verständlich. Es gibt auch eine schöne Übersichtskarte mit den Aktionsmöglichkeiten und Erklärung des Kampfes. Doch das alles nutzt nix, wenn man die eine kleine Stelle in der Anleitung überliest, dass man nach jeder Bewegung eine Begegnung hat, das heißt, dass man eine entsprechende Karte der Landschaft ziehen muss, auf der man am Ende der Bewegung steht. Das wird mal erwähnt, hat man beim Lesen auch verstanden und beim ersten spielen wieder vergessen, zumindest ich. Das hätte man auch noch mal auf die Übersichtskarte packen können, da es der entscheidende Teil des Spiels ist. Also ihr wisst, ich bin mit der Kritik immer unerbittlich. Aber wenn man das einmal verinnerlicht hat, macht man den Fehler nie wieder.
Hilfreich wäre auch eine Übersichtskarte mit Erklärung der Symbole gewesen. Die Symbole sind über die Anleitung ein wenig verstreut. Aber natürlich kein Vergleich zu Robinson Crusoe, wo man sich danach einen Wolf sucht.
Zudem gibt es bei Waste Knights einen Index am Ende, wo man schön schauen kann, wo was in der kurzen Anleitung steht. Also Pluspunkt.
Gameplay:
1. Bewegen:
Das Ziel wird durch den Plot im Abenteuerbuch vorgegeben. Hier im ersten Szenario: Sammle die 6 Plotmarker auf deinem Weg ein. Fahre mit deinem absolut coolen Fahrzeug durch das verödete Australien und stelle dich den Herausforderungen: Bedrohungen mit Bedrohungsplättchen, Strahlungen, menschliche und sonstige Gegner etc.
Man fängt mit seiner Startausrüstung (meistens eine Waffe und eine Rüstung wie z. B. Kevelarweste) an. Dann fährt man los über Highways, Wüste, Gebirge oder Waldlandschaften. Bei manchen kommt man schneller vorwärs, bei anderen langsamer (sprich man verbraucht mehr Bewegungspunkte seines Fahrzeuges). Ist der Tank leer, schüttet man aus seinem Kanister noch ein wenig Sprit in seinen Truck etc. hinein und weiter geht es auf der Strecke.
Am Ende der Bewegung:
Jetzt kommt das, was ich Trottel übersehen habe. Am Ende der Bewegung zieht man eine Begegnungskarte und zieht verdeckt entweder einen Gegner oder ein Ereignis.
Gegen den Gegner muss man dann kämpfen. Sowohl Kämpfe als auch die Ereignisse werden mit Proben absolviert. Alte Hasen werden wissen, dass dies wiedermal durch Würfel, hier Spezialwürfel, erfolgt.
Bei Proben muss man soviele Erfolge würfeln, wie angegeben. Dann gibt es Erfolg oder Misserfolg.
Bei Kämpfen haben beide Parteien Würfel. Da gibt es Hinterhalt, Fernkampf und Nahkampf, aber jede Partei darf nur einmal kämpfen und die Treffer werden ausgezählt und jeder erleidet soviele Schäden, wie Erfolge gewürfelt wurden. Durch Rüstung kann man was abwehren. Rüstungen und Waffen können dabei beschädigt werden. Dafür gibt es zwei Seiten bei den Karten. Und so kann man auch mal defekte Ausrüstung verlieren. Ein genialer Aspekt.
Nach einer Kampfhandlung gehen beide Parteien ihres Weges (oder sie sind dahin). Bei Besiegen des Gegners bekommt man noch Belohnungen.
Das war im Wesentlichen die Aktion Bewegen. Unterwegs kann man sich übigens noch Verstrahlungen etc. einsammeln (ist auf der Karte eingezeichnet). Das hat eventuell Auswirkungen auf die Gesundheit. Auch da gibt es ein tolles System im Spiel.
Soweit zum Gameplay mit der Aktion Bewegung.
Fortsetzung folgt.
Ciao
Martin
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