Ein Mann gegen den Rest der Welt...
Carnage
(Eternity, 1987)
W/A: Richard Ferguson
Click, Klack, Booom!! One Man. One Shot. One Hit!
Und dies gleich in zweifacher Ausführung und im doppelten Wortsinne. Denn zum einem ballert sich ein Elite Söldner auf einer Geiselbefreiungsmission in bester Rambo Manier durch die feindliche Linien inmitten eines Kriegsgebiets und schlachtet einen gegnerischen Soldaten nach dem anderen ab. Zum anderen ist dieser, stellenweise sehr textlastige, „One Shot“ um eine „One Man Army“ im selben Maße ein klassisches „One Hit Wonder“ seiner Zeit.
Von Richard Ferguson, der Carnage - als Autor, Zeichner, Inker, Letterer - praktisch im Alleingang stemmte, kam weder davor noch danach irgendetwas. Und zwar nicht nur nichts Nennenswertes oder gar Relevantes, sondern schlich und einfach nichts. Nada. Nijente. Null. Keine Illustrationen, Pin Ups, Short Stories or whatever…
Übrigens eine nicht selten gesehene Charakteristika, jener Art hier vorgestellter Comics. Deren Schöpfer stammen eben oftmals nicht aus den eigenen Reihen, der Comic-Szene oder deren Umfeld mit entsprechendem Background oder Interessen, sondern komplett von außerhalb, einer stinknormalen Arbeit nachgehend - wenn überhaupt. :D
Und während manch „etablierten“ Comicschaffende diese grenzenlosen Freiraum von Indie-/Outlaw Comics gerne suchen, um der spießigen „Gesellschaft“ zu entfliehen, sind es auf der anderen Seite wiederum, häufig „Außenseiter“, welche sich exakt jener Freiheit des Mediums bedienen, um sich einen Weg zurück in die Normalität, also in die sogenannte Mitte der Gesellschaft zu kämpfen.
Schreiben und Zeichnen als eine Form der Vergangenheitsaufarbeitung, Emotionsbewältigung und Selbsttherapie - James O`Barr lässt grüßen (um hier nur mal den bekanntesten Vertreter zu nennen). Morphine mag ich allerdings auch. :D
Und so ist auch Carnage weder übertrieben gewalttätig noch besonders brutal. Es ist eben, wie so oft, diese direkt auf eine jede Comicseite kanalisierte Mischung aus Wut und Leidenschaft, welche sich in einer düsteren, rohen Atmosphäre mit einer, von schwarzer Tusche komplett vereinnahmten, harter Optik manifestiert.
Denn das Herz eines jeden Mannes ist steinig und schwarz.
Outlaw Faktor: 3,5 von 5
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