Ich denke, mein Highlight war wohl die Pseudodebatte nach Contrapoints-Manier~. Ich liebe ja sokratische Dialoge, da macht auch die Szene keine Ausnahme!
Natürlich wurde meine Naivität hinsichtlich Koyuki ziemlich bestraft - ich hatte halt wirklich gehofft, Toshio würde in beidseitigem Einverständnis von seiner Frau getrennt leben und hätte ihr 'Okay' gegeben, dass er wieder Andere daten dürfte - dann wäre das für mich auch gar keine Affäre mehr gewesen. Aber hmph! Gelogen hat er, wenn man es genau nimmt, nicht, aber die Tatsachen arg verbogen.
Gut, diese Regelung, dass man als Frau zur Geburt ins Elternhaus zurückfährt, war mir neu, aber ich hätte doch stärker annehmen sollen, dass da was im Busch ist.
Toshio wird dadurch nicht komplett unsympathisch, aber das Problem muss natürlich behoben werden - er muss sich schon entscheiden - Koyuki ist's ja ganz eindeutig nicht recht, dass er verheiratet bleibt... Er meinte ja, er und seine Frau hätten durchaus Probleme, nur dass sie der Außenwelt nur die guten Dinge zeigt. Es gibt aber noch eine alternative Sichtweise: Vielleicht sind seiner Frau diese Probleme gar nicht bewusst? Es kann meiner Erfahrung nach durchaus sein, dass eine Partei eine Beziehung als reibungslos beschreibt und die andere das nicht tut. Toshio scheint mit sehr auf Harmonie aus zu sein - kann gut sein, dass er seiner Frau gar nicht erzählt hat, was ihn stört. Na, mal schauen, wie sich das entwickelt. Tatsächlich sehe ich sie im Moment trotzdem als in der besten Position...
Auch sehr nachvollziehbar war die geringere Inzentive zu Originalität und Risikobereitschaft im höheren Alter. Erlebe ich persönlich zwar nicht, (noch etwas zu jung dafür) aber von außen her sehe ich das besonders in der Musikbranche - während mit dem Alter die Experimentierfreudigkeit oft steigt, wird sie ebenso immer weniger gerne empfangen. Fans wie auch die record companies setzen da ziemlich auf die Wiederholung einer einmal gelungenen Formel und dem Folgen von Trends.
Trotzdem ist es natürlich hart zu sehen, wie Rinko sich so sehr selbst aufgibt für die vermeintliche Liebe ihres Lebens - denn wie sich wohl sehr bald herausstellen wird, wird das nichts (Wie schade, bis zu
dem Moment war er mir auch sehr sympathisch - na ja, der Effekt war ja auch erwünscht...) und dann steht sie mit nichts da - ausnahmsweise stimme ich da Key, Tara & Reba absolut zu. Besonders wegen solcher Szenen bin ich jedenfalls auf jeden Fall auch der Meinung, dass die Einstellung Japans zum Thema Heirat nicht einfach widergegeben, sondern auch kritisiert wird. Nur nicht so offensichtlich, eben wie bei (Ja, der Vergleich mal wieder~) Austen. Denn während dieser Ü30-Druck heutzutage abgenommen hat und man vielleicht manche Handlungsstränge nicht mehr nachvollziehen kann, ist mir das möglicherweise als Fan von Regency-Romanzen mit gesellschaftskritischen Anteil etws einfacher möglich.
In Koyukis Geschichte bin ich nach wie vor am meisten investiert - Rinkos Geschichte ist im Groben ziemlich eindeutig: Sie macht ihre Charakterentwicklung/Selbstfindung durch und kommt mit Key zusammen - der Segen/Fluch der Protagonistin eines Romantikmanga. Bei Koyuki könnte beides kommen durch Toshios Entscheidung - das bleibt ungewiss. Dame #3 ist sicherlich auch sympathisch, aber bin ich nicht ganz so inverstiert - ihre Beziehung mit ihrem Ex würde ich ganz klar abbrechen - das ist ein hoffnungsloser Fall, wenn kein Wunder eintritt.
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