Ah, haha! Ja, das sind meine Freunde!
KI halt. Deutsch für A.I.. Also wenn du im Internet nach deinen bevorzugten Comics suchst und dir gleich noch fünf andere vorgeschlagen werden.
Ah, haha! Ja, das sind meine Freunde!
Nun ja, ich sehe die Zukunft der Comics eben auch vermehrt dort und nicht mehr im Zeitschriftenhandel.
Die Gegenwart der gedruckten Comics schätze ich aber auch nicht so schlecht und fatalistisch ein wie so mancher Nostalgiker und Nische sieht für mich komplett anders aus als der momentane Ist-Zustand.
Ich habe mich jetzt in der Mittagspause zum Kioskangebot für Kinder und Jugendliche begeben. "Dein Spiegel" und "Geolino" sind doch nur Placebo- Magazine für Jugendliche zur Beruhigung ihrer Eltern. Keinen 13-jährigen interessieren diese Berichte. Weil 13-jährige haben längst Smartphones, mobben ihre Mitschüler, quälen sich mit Pickel und Schminke und haben längst anderes im Kopf als "Elefanten-Geschichten".
Dann gibt es noch die Comicmagazine für die Kleineren. Ich habe mir mal als Beispiel für Jungs "Dragons" in die Hand genommen.
http://dragons.blue-ocean.de/magazin/201
Was haben diese fünf bis sieben Seiten bunte Bildchen mit Comics zu tun? Das ist rausgeschmissenes Geld, preislich nicht taschengeldkompatibel und indiskutabel und wird maximal von frustrierten Eltern gekauft, falls das Kind an der Supermarktkasse eine Quengelattacke wegen des Gimmicks startet. Sammelwürdig ist da auch überhaupt nichts.
Also gibt es tatsächlich nur noch die Entenpalette von Egmont Ehapa, ein paar verhungerte Hefte von Panini und das war es im Großen und Ganzen breitenwirksam auch schon wieder.
So gesehen habt ihr natürlich absolut recht, dass unsere Vergangenheit des griffbereiten Comics für Kinder und Jugendliche keinerlei Zukunft mehr hat.
Tja, Blue Ocean ist im Zeitschriftenhandel diesbezüglich der dröhnende Platzhirsch oder Pottwal und kann machen wie es will. Ehapa Egmont fehlt es seit Jahrzehnten komplett an Ideen. Panini und Carlsen haben ja lange probiert und sich nun nach eifriger Geldverbrennung doch dem Fachhandelmarkt ergeben.
Ich könnte mir schon vorstellen, dass sich frustrierte Eltern wieder ein wöchentliches Fix & Foxi oder ein weniger verdodeltes Micky Maus Magazin ohne Plastikschrott oder gar ein jugendliches ZACK wünschen würden. Nur ihre quengelnden Smombie-Kinder spielen nicht mehr wirklich mit.
Ja, es gibt wirklich keine spießigen Kids mehr heutzutage, schlimm, schlimm ...
Spießige Kids lesen wiederum keine Comics. Was willst du jetzt eigentlich? Kennst dich ja selbst nicht mehr aus.
Die Comic-Buchhandlungserfahrung (siehe weiter oben im Thread) ist unschätzbar.
War gerade wieder im Paradies.
Alles, was man sich je erträumen konnte, ist da.
Die Expansion von Virtual Reality Comics würde ich tatsächlich auch noch gerne erleben. 360° in bunte Bilderwelten eintauchen.
Madefire launches VR Comics on Oculus
https://www.youtube.com/watch?v=-rIOOR5RReM
einfach dasitzen und das riesige Standbild betrachten stell ich mir jetzt toll vor
"Motion Comics" finde ich immer so einen wunderschönen Euphemismus für "Beschissen animierte Pseudo-Cartoons". Da muss ich immer an den Marvel-Dreck auf den 60ern denken (Cap, Iron Man, Namor), der vor Äonen mal beim RTL lief. Abgemalte Comics mit Minimal-Animation. Grässlich.
Meine SAMMLUNGEN: [ Comics || Bücher || Filme/Serien || Musik || Video Games ]
|| [comicbookdb.com] || Meine ebay-Angebote || [ comicshop.de ] ||
Was bedeutet der Verlust des Comics als Massenmedium eigentlich für die Kreativseite? Bedeutet er unter anderem, dass keine "ganz Großen" mehr kommen? Ist der Kanon der Genialität abgeschlossen? Wer war der letzte, Bill Watterson? Und hat der nicht am Ende schon gesagt, das war's im Wesentlichen mit dem Medium. Ha, und wir waren Zeugen dieses Finales!
Geändert von Pickie (12.02.2018 um 17:10 Uhr)
Kann sein, muss aber nicht. Wird nur u.U: schwerer, weil die Leute dann vielleicht eher Richtung Hochkunst abdampfen oder eher Video Games designen. Oder aber halt auch Webcomics.
Weis nicht, aber mir fielen noch Frank Quitely, J.H. Williams III, Ramon K. Pérez oder Juanjo Guarnido ein.Ist der Kanon der Genialität abgeschlossen? Wer war der letzte, Bill Watterson?
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Was ist mit Autoren? Robert Kirkman ist vielleicht kein Superstar, aber hat doch zumindest ein gewisses Standing. Und der ist eindeutig ein Kind des Internet-Zeitalters...
Geändert von FilthyAssistant (13.02.2018 um 08:27 Uhr)
Neid und Missgunst sind meine besten Freunde.
Ach, den Abgesang gab es doch schon immer.
Und Genialität liegt ja immer im Auge des Betrachters.
Kirkman würde ich als Routinier bezeichnen, aber nicht als Genie. Der macht ja auch nicht viel anderes, als bekannte Stoffe leicht neu zu interpretieren (TWD, Outcast), bzw. ihnen das Gefühl der vergangenen Zeiten wiederzugeben ("Invincible" ist der beste "Spider-Man"-Comic seit David Michelinies Abgang bei der Serie Mitte der 90er).
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Miliardeninvestitionen!? Für was? Das ist doch Unsinn, ...
... denn nicht der Comicmarkt hat sich geändert, sondern der
gesamte Markt seit den 70igern... und "für uns halt" der
Kioskmarkt.
Zack wurde auch nicht wegen ein paar zehntausend Lesern mehr
oder weniger Käufern eingestellt, sondern weil es dem Springer-Verlag
nicht gelang genug Werbegelder in diesem Jugendsegment
(frankobelgischer Orientierung) unterzubringen. Dies ist aber
notwendig, um mit einer positiven Geschäftsbilanz abzuschließen.
Ich habe das schon oft genug vorgerechnet. Ein Zack-Magazin mit 100.000
verkauften Exemplaren und voller Lizenzberechnung würde - im aktuellen
Preissegment der Konkurrenz (5.-) - ohne Werbeeinnahmen keinerlei Gewinn
abwerfen. Und auch 200.000 verkaufte Exemplare würden die Verluste
nur erhöhen.
Was meinst du denn, warum z. B. alleine unter den Top 50 am aktuellen
Kiosk schon viermal der Name "LEGO" im Titel auftaucht!?
Denkt mal darüber nach: "DISNEY", "BARBIE", LEGO" und wie sie alle
heißen, sind in Wirklichkeit Werbe-Magazine am Kiosk für billig
produzierte Plastik-Spielsachen, die stündlich millionenfach aus den
Spritzguß- und Pressautomaten fallen und die schnelle Abnehmer
suchen. Das ist deren Funktion und daraus generiert sich deren
Finanzierung.
Und genau diese fehlt dem frankobelgischen Material. Dieser kleine
aber entscheidende Hinweis hatte auch schon der Koralle Chef damals
zur Einstellung kommentiert.
Du meinst, der "Blue Ocean"-Verlag bekommt Geld von LEGO, anstatt für die LEGO-Lizenzen zahlen zu müssen?
Eben, so schwer ist es als Shop gar nicht unbedingt, denn unsere spezielle Nische bietet halt auch einige Vorteile:
- die Buchpreisbindung hilft und schützt die kleineren Läden. Wenn ein Comic überall gleich viel kostet gehe ich vielleicht eher mal zum Spezialisten der sich auskennt und noch Artverwandtes anbietet. Gäbe es die Preisbindung nicht, würden vermutlich auch bisher treue Kunden den Lockangeboten von Thalia, Amazon & Co. nur schwer widerstehen können.
- bei Comics als visuellem, künstlerischen Medium schätzen viele die haptische Erfahrung was in der Hand zu halten mehr als beim Buch, das aus nicht viel mehr als schwarz auf weiß gedruckten Buchstaben besteht.
- der Sammelfaktor und - trieb sorgt dafür, dass ein nennenswerter Teil der Kundschaft über viele Jahre hinweg die gleichen Inhalte auch mehrfach in verschiedenen Ausgaben kauft und auch höherpreisige Titel akzeptiert.
Das sind doch ein paar klare Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Branchen, die unter der Online-Dominanz oder dem "darf alles nicht viel kosten"-Syndrom leiden, sind es nicht?
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaf...-13856703.html
https://www.golem.de/news/streaming-...08-129546.html
Der Kioskmarkt ist immer noch da und gerade Egmont weiß am besten, dass der immer noch besser funktioniert als alle anderen Vertriebswege.
Man könnte auch vorrechnen, dass Free-TV sich rechnet und Pay-TV nicht. Trotzdem ist die Marschrichtung von Investoren und Kunden eindeutig hin zum Pay-TV, weil das nämlich das generiert, was viel mehr wert ist als unsichere Werbeeinnahmen: Abonnenten!
Gigi Spina in "Das war ZACK":
"Wir wollten zuerst ein Magazin mit mehreren Abenteuern machen, und zwar ein Magazin, welches sich als solches selbst tragen sollte. Wir sind natürlich davon ausgegangen, daß man später auch Alben herausgeben könnte. Aber wir haben ZACK nicht gestartet, um die Alben zu forcieren."
Diese Fehlplanung setzte sich dann in der Einstellung des Magazins fort, als man glaubte Alben ohne Magazin verkaufen zu können, was nicht funktionierte. Nur mit Magazin plus Alben hat man eine funktionierende Wertschöpfungskette. Denn in Wirklichkeit sind Comic-Magazine Werbe-Magazine für Comics. Im Buchhandel wurde dann das Gratis-Kundenmagazin eingeführt. Doch die Rechnung muss man mir erstmal zeigen, dass sich ein Gratis-Magazin besser rechnet als ein Magazin mit Käufern, Inserenten und Abonnenten.
Alle Angaben ohne Gewähr
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