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Thema: Redaktionelle Texte in Comics

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  1. #1
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Redaktionelle Texte in Comics

    Was habt ihr eigentlich für Ansprüche an solche Beiträge? Und wie findet ihr die derzeitige Umsetzung?

    Ich gehe davon aus, dass die redaktionellen Beiträge, egal ob übersetzt oder extra für die deutsche Ausgabe geschrieben, sehr viel Arbeit machen und dass da von Autorenseite viel Liebe drin steckt. Umso wichtiger wäre es ja, dass es dafür auch Beifall gibt. Fakt ist aber, dass diese Beiträge doch sehr unterschiedlich ausfallen.

    Gerade gestern las ich die Seiten von Luc Orient 12 bei All und die Seiten von der Roten Korsar GA Band 3 bei Ehapa. Erstere in Deutschland, letztere in Frankreich entstanden. Beide Bände enthalten Biographien. Bei Luc Orient geht es um Greg, beim Korsaren um Hubinon. Beide Biographien gibt es auch in anderen GAs, aber nicht dieselben natürlich. Bei Comanche Greg, bei Buck Danny Hubinon, und Gregs Lebensgeschichte wird sicher auch noch anderswo ausführlich erzählt. Um die im Band enthaltenen Comics geht es leider gar nicht. Dabei ist das "Kristalltor" eine markante Wegkehre für die Serie. Korsar Album 6 kann zeichnerisch was, worüber ich gerne was gelesen hätte, denn diese fast dreidimensionale Qualität der Zeichnungen kommt mir recht außergewöhnlich im Schaffen Hubinons vor? Man kann es in späteren Buck Danny's aber auch vereinzelt antreffen. Korsar 7 jedoch ist schon wieder eher herkömmlich gezeichnet. Die künstlerischen Eigenheiten der jeweiligen Bände werden aber leider nicht im redaktionellen Teil thematisiert, obwohl DEM eigentlich zumindest mein besonderes Interesse gilt.

    Natürlich könnte man sagen, dass GAs für Sammler entstanden sind und der Gesamttext aller Bände alles abdeckt, was es zu sagen gibt. Und dann gibt es halt 2-3 Bände NUR mit den Biographien der Künstler. Und doch finde ich, dass ich ja, wenn ich an Korsar Band 3 lese, eine ganze Weile mit diesem einen Band beschäftigt bin und es ja schön wäre, wenn die den Band betreffenden Dinge da auch drin wären. Sonst müsste ich ja 12 Bände um mich rumliegen haben, um den einen zu lesen. Und außerdem befürchte ich auch, dass es in allen Bänden womöglich gar nichts zu lesen gibt über Orient 12 und Korsar 6.

    Den Wiederholungen der Biographien, der fehlenden Bandbesprechung und auch den manchmal aus den Fingern gesogenen Inhalten (um den derzeitigen GA-Standard zu erfüllen), steht eine Gruppe von GAs entgegen, wo man auch vor üppigen Wiederholungen nicht sicher ist, wo aber die Aufteilung der redaktionellen Inhalte sehr sinnhaft ist. Ich rede von GAs wie Buck Danny, wo durchaus auch mal ein fetter Artikel darüber kommt - in den späteren Bänden - was Hubinon denn sonst noch so gemacht hat, aber es kommen IMMER je ein Artikel über die enthaltenen Bände mit künstlerischer und inhaltlicher Einordnung ins Gesamtwerk und der Bedeutung eines Albums für die Zeit seiner Entstehung. DAS finde ich ziemlich vorbildlich. (Und ganz nebenbei bewirkt die Fokussierung auf die im Band enthaltenen Geschichten, dass Wiederholungen - zum Beispiel Biographien - sich in den notwendigen Grenzen halten.)

    Auch hier kommt es vor, dass spätere Bände etwas nachlassen. Oder sich eben etwas 'in der Nachbarschaft' des Themas verlustieren, aber grundsätzlich, von der Bezogenheit der Texte auf die enthaltenen Comics, hat man hier Referenzbände erstellt. Zu diesen GAs gehören Buck Danny, Jerry Spring, Lucky Luke (neu!), Harry und Platte und noch einige mehr. Der Ursprung der Texte ist jeweils das Entstehungsland. Auch sehr anspruchsvoll - und soviel ich jetzt gerade denke in weiten Teilen verlagserstellt - finde ich die Splitter GAs wie Rick Master und Dan Cooper. (Gerade wenn man letzteren mal vergleicht mit dem noch bei Epsilon erschienenen Band 3, da kann man an der Stelle nur mit dem Kopf schütteln und sich bedanken, dass uns das erspart geblieben ist.)

    Dann gibt es ja auch im Unterschied zu den textbetonten GAs (siehe oben) solche, wo der redaktionelle Teil bunt und schrill daherkommt. Siehe Natascha oder auch Yoko Tsuno. Die lesen sich ganz anders, vermitteln aber fast nebenbei durchaus das, was man auch wissen wollte. Ganz überrascht bin ich ein wenig von der neuen Vaillant Collectors Edition. Beim Durchblättern denkt man, der redaktionelle Teil geht gegen Null, und doch fühlt man sich am Ende bezüglich der enthaltenen Alben gut informiert und es gibt auch hin und wieder richtige Texte, meist aber zur technischen und sportlichen Seite des Rennsports. Da kann man nicht mit zufrieden sein, aber irgendwie kann ich für mein Teil auch nicht meckern. Ein seltsamer Sonderfall.

    Bei Einzelalbeneditionen gibt es ja inzwischen redaktionelle Beiträge nur noch, wenn es auch was zu sagen gibt. Das mag verschiedene Gründe haben, kommt mir jetzt aber erstmal sinnvoll vor.

    Wie seht ihr das? Lest ihr redaktionelle Beiträge? Immer? Wie sind eure Erfahrungen? Was sollte und was könnte und was darf gar nicht?
    Geändert von Jovis (30.03.2024 um 11:09 Uhr)
    Art is a naked dream for consciousness.

    [QUOTE=Largo Beutlin;5890050]Im Gegensatz zu dir fördere ich das Comicwesen durch den Ankauf vieler Neuerscheinungen.[/QUOTE]

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